ROBOTERBIENE 03

„Sofern wir in die Natur eingreifen, haben wir strengstens auf die Wiederherstellung ihres Gleichgewichts zu achten.“

Heraklit (Sofern wir in die Natur eingreifen, haben wir . . . – Heraklit, o. D.)

Prinzipiell ist das Eingreifen des Menschen in die Natur immer eine umstrittene Sache. Es gibt eine Vielzahl an Vor­– und Nachteilen, welche auch im Fall des Einsatzes der Roboterbienen eintreten.

Mit Eingreifen des Menschen in die Natur üben wir Einfluss auf die naturgegebenen Ökosysteme aus, was zu Veränderungen in der Umwelt führen kann. 

Wie genau die aussehen und wie sehr oder ob überhaupt das natürliche Gleichgewicht gestört wird, lässt sich im Vorhinein meistens nur schwer einschätzen.

In unserem Fall hätten Bienen ein weitaus größeres Einsatzgebiet als natürliche Bienen. So ist das Überwachen von Vieh- und Waldbeständen, das Bekämpfen und Melden von Schädlingsbefall sowie der Vitalcheck und das Pflanzen der Bäume nur einige weitere Einsatzgebiete, indem die Roboterbiene ihre Verwendung zeigen könnte. Somit hätte sie eine Vielzahl an Einsatzgebieten und könnte einen positiven Beitrag sowohl für den Menschen als auch für die Umwelt mitbringen. Ebenfalls positiv an der Roboterbiene ist die gezielte Steuerung des „Volkes“. So kann jeder Besitzer der App systematisch beispielsweise Gebiet, Anzahl an Bienen, Beschäftigung etc. selbst steuern. Damit könnte durchaus auch Rücksicht auf empfindliche Regionen in Ökosystemen Rücksicht genommen werden. 

Im Gegensatz stellt sich jedoch auch eine zentrale Frage: 
Kann eine Roboterbiene die Arbeit von echten Insekten überhaupt ersetzten?


Forscher sind sich einig, dass man keinen Roboter bauen kann, der fähig ist, alle Pflanzen zu bestäuben. Um den Bedarf decken zu können, müssten viele Roboter hergestellt werden, um die Funktionen der Insekten übernehmen zu können. Ein solcher Aufwand verbraucht eine Menge Energie und Geld, was auch in die Artenerhaltung eigentlicher Bienen gesteckt werden könnte.

Eine Überlegung wäre jedoch, Roboterbienen ausschließlich in geschlossenen Ökosystemen wie Gewächshäusern einzusetzen. Hierbei würde das natürliche System nicht gestört werden und man könnte Roboter auf spezielle Pflanzenarten spezialisieren können (Photo by KP Bandyopadhyay on Unsplash.com & National Geographic, 2021).

Ein weiterer negativer Faktor ist die Lärmbelästigung. Verschiedene Arten reagieren empfindlich auf eine Veränderung durch Schallwellen oder Lärm. Zum Beispiel könnten Fledermäuse, die mit Echolot jagen, durch „Lärmbelästigung“ irritiert werden und ihre Jagdweise oder Lebensraum ändern. 

Ebenfalls sind Entsorgung und Umweltverschmutzung eine Folge, die berücksichtigt werden muss. 
Was passiert mit den Bienen, wenn sie mal nicht ausreichend Akku besitzen, um zurückfliegen zu können? 

Oder ein Fehler in der Technik dafür sorgt, dass ein ganzes „Volk“ verschwindet? 

Denn wie alles Menschengemachte sind auch hier Fehler nicht auszuschließen. Da die Roboter nicht aus organischem Material gefertigt wären, kann eine Umweltverschmutzung und somit die Belastung unter diesem Gesichtspunkt für eine ökologische Nische also auch nicht restlos ausgeschlossen werden. Zumal bei einem Ausfallen der Technik auch der Fressschutz der Biene nicht mehr aktiv bleibt.

Um bei dem Thema einzuhaken, würde die natürliche Biene auch generell als Nahrungsquelle für andere Tierarten fehlen und somit ins Gleichgewicht des Ökosystems eingreifen. Zwar würden unsere Roboterbienen mit einem Fressschutz (in Form von Schallwellen und Geräuschen) ausgestattet sein, eine Garantie gibt es jedoch nie. Folglich könnten sich auch andere Arten an einer Roboterbiene verletzten oder gar sterben. Faktisch könnte dieses Szenario ebenfalls Folgeauswirkungen haben, welche vorher nicht oder nur schwer ersichtlich sind. 

Zwar könnte man die Bienen auch wieder aus einem Ökosystem entfernen, aber in dem Worst-Case-Szenario (komplettes Artensterben der Bienen) müsste dann eine andere Lösung her, um das Überleben der Menschen zu sichern. Weiterhin könnten auch nach einem Rückzug langfristige oder irreversible Auswirkungen nicht ausgeschlossen werden. 


Experten sind sich sicher, dass eine Roboterbiene nie eine Alternative zu den Bienen sein wird: „So gut wie die Natur wird man eben nicht“ (Photo by KP Bandyopadhyay on Unsplash.com & National Geographic, 2021).

Müssen wir in Zukunft also auf den Artenschutz der Bienen mehr achten? 

Ja, denn auch wenn es schon eine Vielzahl an Studien und Entwürfen zu Roboterbienen existieren, ist die Natur nur schwer ersetzbar. 

Jeder Mensch kann auch seinen Teil zum Artenschutz beitragen, sei es ein Insektenhotel oder eine Stück Wiese, was nicht gemäht wird. Denn Fakt ist:

„Ohne die Tat ist Wissen, wie ohne Honig die Biene.“

Johann Gottfried Herder (Zitate über Bienen | Rund um die Biene, o. D.)

Quellenverzeichnis

Photo by KP Bandyopadhyay on Unsplash.com & National Geographic. (2021, 31. August). Die Abhängigkeit zwischen Mensch und Insekt ist ebenso einfach wie besorgniserregend: keine Insekten, keine Menschen. Was geschieht, wenn die Bestände der kleinen Nützlinge immer weiter sinken? dann muss Unterstützung für Biene und Co. gefunden werden. National Geographichttps://www.nationalgeographic.de/wissenschaft/2021/08/roboter-bienen-kann-technik-die-arbeit-von-insekten-ersetzen

Sofern wir in die Natur eingreifen, haben wir . . . – Heraklit. (o. D.). https://www.zitat-des-tages.de/zitate/sofern-wir-in-die-natur-eingreifen-haben-wir-strengstens-auf-die-wiederherstellung-ihres-gleichgewichts-zu-achten-heraklit

Zitate über Bienen | Rund um die Biene. (o. D.). Rund um die Biene e.U. https://www.rund-um-die-biene.at/de_DE/zitate-bienen

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